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- Schutzengelfest – 02. Oktober

Viele Menschen haben schon erlebt, wie sie einer unvermeidlich auf sie zukommenden großen Gefahr in letzter Sekunde entkommen sind. „Uff, da hatte ich aber Glück gehabt“, atmet manch einer auf, andere sagen dann gerne: „Da hatte Ich aber einen guten Schutzengel gehabt.“ Tatsächlich ist diese Vorstellung, dass es ein Wesen, einen „Engel“ gibt, der ganz für mich da ist und auf mich acht gibt, nicht neu.

Schon im Alten Testament, im Buch Exodus (Ex 23,20), lesen wir: „Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.“ In Psalm 91,11f heißt es: „Gott befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen. Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“

Und von Jesus stammt das Wort: „Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.“ (Mt 18,10)

Das Wort Engel leitet sich von dem griechischen Wort „angelos – der Bote“ ab. Er will ein Bote sein, der von Gott kommt und uns dessen Zuwendung, Sorge und Nähe erfahren läßt. Gerade in solchen Momenten wie eingangs geschildert, haben Menschen seit jeher diese fürsorgliche Liebe Gottes oft und direkt erfahren, und so spüren dürfen, dass es diese meist unsichtbaren Wesen gibt, die für uns und zu unserem Schutz da sind.

Das heutige Fest allerdings wurde erst im 16. Jahrhundert in den Heiligenkalender der Kirche aufgenommen und wird seit 1670 an eben diesem Tag gefeiert. Schon im Mittelalter bildete sich die Vorstellung vom besonderen Schutz des Gläubigen durch himmlische Fürsprecher aus, denken wir an die Darstellungen der Schutzmantelmadonnen oder auch anderer Heiligen, unter deren weitausgebreiteten Umhän-gen die Menschen Schutz suchen und finden. In besonderer Weise wurde dieser Schutz auch mit den Erzengeln, vor allem dem heiligen Raphael, in Verbindung gebracht.

Von ihm berichtet das Buch Tobit im Alten Testament. Raphael begleitete und beschützte den jungen Tobias auf seiner Reise zu entfernten Verwandten. Sein Bild als Engel, der den Knaben Tobias unter seine Fittiche (Flügel) nimmt und diesen auf seinen Wegen begleitet, entspricht auch vielen Schutzengeldarstellungen, wie etwa die Statue aus der Pfarrkirche in Alsdorf. Deshalb können beide Darstellungen leicht miteinander verwechselt werden.

Da aber der Erzengel der Beschützer des Tobias war, übernimmt er damit ja eben die Aufgaben eines persönlichen Schutzengels – und prägt somit auch das Bild von diesem, wie wir es bis heute in der Kunst in ungezählten Bildwerken finden.

Frank-Oliver Hahn, Pfr.

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