Geschrieben von Sandra Hoffmann am . Veröffentlicht in Pfarreiengemeinschaft.

Am 22.01.2020 wurde der Tabernakel in Minden eingesegnet

Am 22.01.2020 wurde in der Kirche St. Silvester zu Minden der neue Tabernakel von Pfarrer Frank-Oliver Hahn eingesegnet. Konzelebranten dieses festlichen Gottesdienstes waren Kooperator Monsignore Michael Becker und Dechant Francis Erasmy aus Echternach. Die Männer-Schola Irrel unter der Leitung von Theo Blitsch umrahmte die Feier mit ihrem Gesang.

                                    
Pfr. Hahn segnet den neuen Tabernakel in Minden.                                     Patrick Ferring, Pfr. F.O. Hahn, Monsg. M. Becker, Dechant F. Erasmy
Im Hintergrund: Monsignore Michael Becker.

Noch auf Vorschlag von Pfr. Monshausen war der Wittlicher Bildhauer Sebastian Langner mit der Arbeit beauftragt worden. Er hatte als Material einen hellen Kalkstein ausgewählt und formte ihn als schmale Stele. Diese bekrönt ein schlichtes Haus. Dessen Zeltdach erinnert an die ursprüngliche Bedeutung des lateinischen Wortes „tabernaculum“: „Zelt“.
            
Die Tabernakeltür schmückt eine Nachbildung der „Mindener Magierbrosche“. Diese wurde 1911 bei Ausgrabungen in einem fränkischen Gräberfeld auf der Gemarkung Besselt gefunden und befindet sich heute im Trierer Landesmuseum. Sie zeigt die drei Magier, wie sie von links kommend vor das Jesuskind treten, um es zu verehren. Es sitzt auf Mariens Schoß wie auf einem Thron und streckt sich ihnen entgegen, um ihre Gaben zu empfangen. Das Bild ist ein Symbol für die Anbetung und Verehrung der heiligen Eucharistie, die im Tabernakel aufbewahrt wird.
Die Stele erinnert mit ihrer länglichen Form auch an keltische Menhire, wie sie sich einst auch in unserer Gegend fanden. Vom heiligen Willibrord wird überliefert, er habe heidnische Hinkelsteine in christliche Kreuze umgeformt, so auch das Fraubillenkreuz auf dem nahen Ferschweiler Plateau. Eine Rundbogennische birgt eine Bronzestatue des heiligen Klostergründers.
Sein Blick geht hinüber zur Altarmensa, in der sich seit 2012 eine Reliquie von ihm befindet. Die ca. 25 cm hohe Plastik schuf der niederländische Künstler Henri Paul Louis (Hans) Goddefroy. Durch durch glückliche Umstände konnte sie vor einigen Jahren in Köln von ihrem Stifter erworben werden. Sie erinnert an die Jahrhunderte währende enge Verbindung Mindens zu Echternach, dessen Filialort das Dorf bis zum beginnenden 19. Jahrhundert gewesen war.
(Text: Pfr. F.O Hahn, Fotos: Sandra Hoffmann)